Wettbewerb Kulturbibliothek des Saarlandes

Beschränkter  Realisierungswettbewerb  mit  vorgeschaltetem  Bewerbungsverfahren
Ministerium  für  Bildung,  Familie,  Frauen  und  Kultur  (MBFFK)  und  das  Ministerium  der  Finanzen  (MdF)    |    Januar 2010    |    1. Preis

Durch einen respektvollen Abstand beläßt der Erweiterungsbau der Kulturbibliothek dem denkmalgeschützten Haus 17 seine Eigenständigkeit und schafft einen harmonischen Dreiklang aus funktional verbundenen Einzelbaukörpern entlang der Bismarckstraße. In westlicher Richtung neigt sich der Baukörper in den Obergeschossen heraus und unterstreicht mit dieser Geste selbstbewusst die städtebauliche und ideelle Position der Kulturbibliothek auf der Kulturmeile Saar. Vom Foyer aus kann man alle Lesebereiche durchblicken, die Überschneidung von Raumhöhen und die Verbindung der Freihandbereiche über Freitreppen und Galerien erlauben ein regelrechtes „durchwandeln“ der Innenräume.

Magazinbibliothek und Raritäten befinden sich geschützt vor Licht und Hochwasser im 3. Obergeschoß. Der Baukörper ist in Stahlbetonbauweise mit tragenden Stahlbetonscheiben, Stahlbetonstützen und unterzugslosen Flachdecken mit integrierter Heizung / Kühlung / Bauteilaktivierung konstruiert. Die Fassade besteht aus profiliertem Sichtbeton mit flachen unregelmäßig breiten Aussparungen in die verschieden breite Aluminiumhohlprofile eingelegt werden. Diese laufen über die Fensterflächen und Pfosten-Riegelfassade hinaus und schnüren alle 4 Fassaden der Kulturbibliothek zu einer Gesamttextur zusammen. Das Zeichenhafte dieser Linearität lässt viel Spielraum für Assoziationen und Interpretationen und gibt dem Bau einen unverwechselbaren Charakter.